Die noch immer bestehenden Hof- und Siedlungsnamen deuten auf viele Arbeits- und Lebensgemeinschaften hin, die bis ins 14. Jahrhundert zurückgehen. Handwerk und Gewerbe aber, konnten kaum existieren.
Burgistein war während Jahrhunderten wegen seiner Oberflächengestalt für Handwerk und Gewerbe ein steiniger Boden. Die Lage am Talhang behinderte die Ansiedlung und das Gedeihen solcher Betriebe. Wer Arbeit zu vergeben hatte, ging damit in die Nachbardörfer: Die Burgiwiler meistens nach Seftigen oder Wattenwil, die aus den höher gelegenen Höfen eher nach Riggisberg. Liess sich ein Handwerker in Burgistein nieder, blieb er vorwiegend "Lückenbüsser" für Kleinaufträge, "Chummer z'hülf", wenn es eilte, wenn schnell ein Einzelstück herzustellen oder dringend ein kleiner Schaden zu beheben war. Deshalb konnte sich mit einer Ausnahme kein Gewerbe über einen Einmann- oder Familienbetrieb hinaus entwickeln.
Den Charakter einer bäuerlichen Streusiedlung behielt Burgistein bis nach dem 2. Weltkrieg. Da waren Einzelhöfe und Hofgruppen mittlerer Grösse, viele Klein- und Kleinstbetriebe. Zwischen diesen hielten sich Einzelhandwerker, manchmal eine kleine Landwirtschaft zum Nebenerwerb betreiben oder umgekehrt das Handwerk für zusätzliche Verdienstmöglichkeiten. Der Schneider im Flüehli, bereits 100 Jahre früher erwähnt, war Mitte der 50er Jahre noch da, ebenso die Schmiede beim Weier. Die Mühle im Giebelbach und die Oele im Burgiwil wurden nicht mehr betrieben; geblieben sind bis heute die Namen als Ortsbezeichnungen. Sie erinnern an verschwundene Gewerbe.
Die Bauern hatten ihren Hof meistens als erblehen inne. Das heisst, sie schuldeten dem Grundherrn einen ewigen, unveränderbaren Bodenzins.
Vom Mittelalter bis zur Neuzeit gab es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Herrschaftsherrn und den Hofbauern, so auch um Weiderechte auf der Burgistein Allmend. 1756 beschloss der damalige Grosse Rat, die Allmenden durch die Gemeinde aufteilen zu lassen, denn auch die Armen sollten ihr Stück Land erhalten. In Burgistein dauerte es über 100 Jahre, bis 1888 der Reinplan im Grundbuch des Amtes Seftigen, Belp eingetragen werden konnte.